Die Gründer waren Betreiber vom Mailboxen im FIDO-Netz oder wollten eine solche aufbauen. In dieser Zeit, wo Internet noch für Privatpersonen unerschwinglich war und die Informationsdichte praktisch bei Null lag, waren Mailboxen die Vorläufer der heutigen Internetangebote. Hier konnte man sich mit dem Modem einwählen, Informationen online lesen, Chaten oder sogar einfache Spiele umsetzen. Ein ganz wichtiger Punkt dabei war aber die Möglichkeit, Dateien "downzuloaden" oder Mails zu verschicken. Eine Mail nach Amerika benötigte zwar mehrere Tage - aber Sie kam an. Ermöglicht wurde dies, weil die weltweiten Mailboxen untereinander (in der Nacht) ihre Bestände, Mails etc. austauschten.
Der CTK e.V. half hier bei Aufbau solcher Mailboxen, unterstützte die Betreiber neben dem Knowhow mit angepasster Software und vielen selbst erstellten Tools.

Schnell wurde auch der Ruf einiger Mitglieder laut, hier mehr als nur eine "Mailbox"-Betreuung zu haben. So boten Mitglieder Hard- und Software zu günstigen Preisen an andere Mitglieder an, ein Tauschhandel im Hardwarebereich entstand und auch die Seminare wurden zunehmend wichtiger. Es wurde bewusst, dass im IT-Bereich das reine Wissen um die IT bei weitem nicht ausreicht. Wer hier nicht die Fähigkeit hat, Marketing für die IT zu betreiben, war damals (wie heute) verloren. Es war die Zeit, in der Computer im Unternehmen den Stellenwert eines Taschenrechners oder einer bessere Schreibmaschine hatte und möglichst nichts kosten durfte. EDV-Mitarbeiter waren in kleinen und mittelständigen Unternehmen eine absolute Ausnahme. Dies wurde erst mit Windows 95/98 deutlich verändert, als man den Mehrwert für Anwender erkannte aber keine Spezialisten hatte, die einem dies zeigen und erklären konnte. Davor war OS2 von IBM das führende Betriebssystem auf Endarbeitsplätzen.

Aus dem Verein sind einige IT-Führungskräfte erwachsen, die das Wissen und den Willen hatten, hier etwas zu verändern. Aber auch die "normalen" Anwender von IT, die einfach mehr wissen wollten oder nur über EDV mit anderen sprechen wollen, prägten den Verein.

Heute ist der Verein mehr ein virtueller und physikalischer Stammtisch. Hier erfährt man im Gespräch mit anderen Mitgliedern innerhalb von fünf Minuten mehr, als wenn man eine Fachzeitschrift kauft. Während in der Fachzeitschrift meist nur ein oder zwei Artikel tatsächlich interessant sind, bekommt man über das Netzwerk im Verein schnell und zielsicher Informationen, die weiterhelfen. Dabei auch noch die persönlichen Erfahrungen auszutauschen steigert das Wissenspotential deutlich. Während man im Umfeld der Familie kaum über EDV sprechen kann und selbst innerhalb der eigenen Unternehmung kaum ein Austausch möglich ist (Wer sagt schon gerne dass er etwas nicht weiß und da mehr erfahren will?) ist der Verein eine gute Möglichkeit sich auszutauschen, Ideen einzuholen usw. Dabei sind die meisten Mitglieder nicht aus der IT-Branche, sondern nur an Computer interessiert und holen sich z.B. Kaufberatung oder Hilfen, wenn es mal wieder nicht geht... Dabei ist der CTK e.V. kein Karriere-Netzwerk. Mitglieder, die ausschließlich nehmen und nicht geben wollen, sind ausdrücklich unerwünscht.

Die regelmäßigen Treffen sind in ca. 14 Tage Abstand und werden unregelmäßig von den Mitgliedern wahrgenommen. In guten Zeiten belegte der Verein mit über 40 Personen schon ganze Nebenzimmer, manchmal waren es nur 4-5 Teilnehmer. Das ist auch so gewollt - Keiner im Verein ist gezwungen, regelmäßig etwas zu beizusteuern, zu erscheinen usw. Seit Jahren wird auch kein Mitgliedsbeitrag mehr erhoben. Durch die ausschließlich ehrenamtlichen Tätigkeiten im Verein (auch in Projekten etc.) fallen kaum Kosten an. Entstehende Kosten tragen die Mitglieder selbst (Reisekosten etc.).  Das ist der "Preis" des Hobbys.

Der Verein, bzw. Mitglieder des Vereins, unterstützen auch andere Vereine z.B. bei der Homepagegestaltung oder organisatorischen Fragen. Auch Seminare des CTK e.V. können in Kooperation stattfinden. Da hier das Angebot unseres Vereins weit über Computer hinausgeht, ergeben sich hier sehr gute Zusammenarbeiten. Die Gebühren für die Seminare decken i.d.R. nur den Aufwand und sind daher leicht zu finanzieren (meist bekommen die Verein hierfür sogar einen staatlichen Zuschuss der weit über den Kosten liegt).

Mitglied werden kann jeder. Es gibt bei uns keine Altersbegrenzung - weder nach unten, noch nach oben. Auch spezielle Kenntnisse oder die Zugehörigkeit zu einem Unternehmen etc. sind nicht erforderlich. Die einzige Bedingung ist Interesse an Technologie und die Bereitschaft auch etwas von sich einbringen zu wollen.

Helmut Körner
Vorstand